Nachdem nun alle Zahlen und Fakten zum Sommerbad in Waggum auf dem Tisch liegen, hat sich die CDU-Ratsfraktion dazu entschlossen, den Ratsbeschluss aus dem Februar des Jahres 2007 unter bestimmten Voraussetzungen teilweise zu verändern. Klaus Wendroth, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig, erläutert dazu: „Nachdem wir in einer Mitteilung zur letzten Ratssitzung von der Verwaltung aufgeschlüsselt bekommen haben, welche Kosten notwendig wären, um das Sommerbad in Waggum weiter zu betreiben, haben wir uns in der CDU-Ratsfraktion auf folgenden Kompromiss verständigt: Wenn der Förderverein bereit ist, nach einer Sanierung des Schwimmbades in dem vom Verein bislang genannten Umfang von der Stadtbad GmbH zu übernehmen, wollen wir mit einer einmaligen Investition den Weiterbetrieb ermöglichen.“ Die derzeitige finanzielle Situation der Stadt Braunschweig lässt nach Meinung der CDU-Ratsfraktion eine solche Investition zu. Man wartet im Rathaus nun auf ein Signal des Fördervereins, ob dieser bereit ist, das Freibad zu übernehmen.
Claas Merfort hat sich stets für den Erhalt des Waggumer Sommerbades in seiner Fraktion eingesetzt und wenn der Förderverein das Schwimmbad übernimmt, soll das Bad saniert und erhalten werden. Wendroth spricht sich allerdings weiterhin gegen einen Weiterbetrieb unter städtischer Führung aus. Er sagt dazu: „Ich kann verstehen, dass die Waggumer ihr Freibad behalten wollen und bin sehr dankbar für jede ehrenamtlich geleistete Stunde zum Erhalt des Bades. Das habe ich den Verantwortlichen auch in den Gesprächen gesagt. Allerdings kann die CDU-Ratsfraktion aus gesamtstädtischer Sicht nicht vertreten, dass wir jedes Jahr ein Defizit von rund 140.000 Euro für nur etwa 7.000 Badbesuche ausgleichen sollen. Auch bei einer Verdoppelung dieser Zahl, wie es vom Förderverein prognostiziert wird, kann die Stadt das Sommerbad nicht selber weiterbetreiben.“
Warum die CDU-Ratsfraktion nach fünf Jahren nun in Teilen ihre Meinung ändert, erläutert Wendroth wie folgt: „Mein Ratskollege Claas Merfort hat sich in der Fraktion von Anfang an für einen Weiterbetrieb des Freibades eingesetzt. Inzwischen konnte er uns alle davon überzeugen, dass wir eine einmalige Investition in die Substanz des Bades tätigen sollten, wenn der Förderverein im Anschluss das Freibad übernimmt und weiterbetreibt.“
Als Vorlage dient den Ratspolitikern der CDU dabei die Übernahme des ehemals städtischen Kennelbades durch einen privaten Förderverein im Jahre 2002. Dieser organisiert seither den Betrieb der Anlage an der Eisenbütteler Straße in Eigenregie.
„Wir warten nun auf ein entsprechendes Signal des Fördervereins, um die nächsten Schritte zu planen“, so Klaus Wendroth zum Abschluss.