Herrenabend muss Herrenabend bleiben

Ideologisch getriebene Eingriffe in private Vereine sind nicht hinnehmbar – Rot-Grün sollte sich besser mit der drohenden Rekordverschuldung Braunschweigs befassen

Die ideologisch motivierte, erneut versuchte Bevormundung und Gängelung durch die Ratsfraktion der Grünen mit offenbar willenloser Duldung der SPD-Ratsfraktion treibt immer skurrilere Blüten. „Wo kommen wir da hin, wenn Politik Vereinen vorschreiben will, wie und mit wem sie ihre Feste feiern dürfen oder sollen. Wir sehen in dem Ansinnen ein zutiefst falsches Verständnis von Demokratie und Freiheit und lehnen den gemeinsamen Antrag der beiden Fraktion kategorisch ab. Er ist nicht mehr als ein schlechter Witz“, kritisiert unser Fraktionsvorsitzender Thorsten Köster.
Herrenabend muss Herrenabend bleiben! Die Gängelung und Bevormundung durch Rot-Grün machen wir nicht mitHerrenabend muss Herrenabend bleiben! Die Gängelung und Bevormundung durch Rot-Grün machen wir nicht mit

In dem Antrag, der am 20 Juni im Verwaltungsausschuss und am 27. Juni im Rat beraten werden soll, fordern SPD und Grüne Oberbürgermeister Thorsten Kornblum auf, darauf einzuwirken, dass die Teilnahme am traditionellen „Herrenabend des Technikervereins mit Eisbeinessen“ auch für Frauen ermöglicht wird. Wörtlich heißt es: „Der geschlechterbezogene Ausschluss von Frauen ist eine diskriminierende und frauenfeindliche Praxis.“ SPD und Grüne sind offenbar nicht in Kenntnis, dass es die geforderten Gespräche längst gab und der Technikerverein auf seiner Mitgliederversammlung für die Beibehaltung der Tradition als Herrenabend votierte.

„Der Technikerverein ist eigenständig und braucht keine Bevormundung von Ideologen. Herrenabend muss Herrenabend bleiben, und das ist nicht frauenfeindlich. Es ist erstaunlich, womit sich die rot-grüne Ratsmehrheit beschäftigt, anstatt die drohende Rekordverschuldung von einer Milliarde Euro im Jahr 2027 anzupacken. Da kommt nichts, Fehlanzeige bei Rot-Grün. Sich darüber Gedanken zu machen, wie das noch verhindert werden kann, wäre eine lohnende Aufgabe für verantwortungsvolle Kommunalpolitik. Braunschweig hat wahrlich andere Probleme als den Herrenabend des Technikervereins“, sagt Thorsten Köster.

Im Übrigen gebe es eine Reihe vergleichbarer Veranstaltungen. Warum ausgerechnet der Herrenabend speziell angeprangert werde, erschließe sich nicht und sei wohl ebenfalls ideologisch getrieben, so Köster. „Wo fangen wir an, wo hören wir auf? Soll der Oberbürgermeister von seiner rot-grünen Mehrheit demnächst auch zu Gesprächen mit dem Präsidenten der Braunschweiger Schützengesellschaft 1545 über deren Herrenfrühstück gezwungen werden? Muss demnächst der Präsident der Kaufmännischen Union zum Rapport, weil wieder das Braunkohlessen geplant wird? Und wie verhält es sich eigentlich mit der Weiberfastnacht, gibt es demnächst auch ein Gespräch zwischen Herrn Kornblum und der Präsidentin der Braunschweiger Karnevalgesellschaft?“, merkt unser Fraktionsvorsitzender süffisant an. Er erinnert zudem daran, dass es in Braunschweig auch eine ganze Reihe von Veranstaltungen nur für Frauen gebe.

Gerade die Granden der Braunschweiger Sozialdemokratie werden den Vorstoß ihrer Nachfolger mit großer Verwunderung aufnehmen, ist sich Thorsten Köster sich. Schließlich haben zum Beispiel der Ehrenbürger Gerhard Glogowski, der frühere Oberbürgermeister Ulrich Markurth und der ehemalige Stadtkämmerer Rainer Zirbeck ausgesprochen gerne am Herrenabend teilgenommen und sich in ausgelassener Stimmung fotografieren lassen.